Gerhard Rose

Gerhard Rose

Gerhard Rose wurde 1946 als Vizepräsident des Robert-Koch-Instituts wegen der Beteiligung an medizinischen Versuchen an Menschen angeklagt.

Geboren am 3. November 1896 in Danzig, studierte Gerhard Rose nach dem Abitur und dem ersten Weltkrieg Medizin und wurde 1922 nach dem Staatsexamen als Arzt zugelassen und promoviert. In diesem Jahr trat er in die NSDAP und die SA ein. Nach einer kurzen Tätigkeit als Regierungsarzt in China übernahm er 1936 die Leitung der tropenmedizinischen Abteilung des Robert-Koch-Instituts in Berlin und wurde 1943 dessen Vizepräsident. Er widmete sich als Arzt und Wissenschaftler der Bekämpfung von Infektionskrankheiten, u. a. der Malariaprophylaxe. Er hatte Versuche an Patienten aus der Psychiatrie und an Häftlingen 
aus Konzentrationslagern zu verantworten.

1947 im Nürnberger Ärzteprozess wegen der Malariaversuche und Fleckfieberexperimente in Dachau und Buchenwald zu lebenslanger Haft verurteilt, wurde er 1955 aus der Haft entlassen. 1960 wurde er wegen mangelnder Beweise vom Vorwurf des Verstoßes gegen die ärztliche Ethik freigesprochen. Durch seine Heirat mit der Miteigentümerin trat er 1956 als Geschäftsführer in die Glasfabrik Heye in Obernkirchen ein und engagierte sich im regionalen Arbeitgeberverband sowie als Stadtrat in Obernkirchen und Mitglied des Kreistages für die CDU.

Er verstarb am 13. Januar 1992 im Alter von 95 Jahren.

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