Alexandra
Grinkewitsch

Alexandra Grinkewitsch

Alexandra Grinkewitsch gehörte zu den Millionen »Ostarbeitern«, die im Verlauf des 2. Weltkrieges aus der Sowjetunion zur Zwangsarbeit nach Deutschland deportiert wurden. Geboren 1918 in einem Dorf bei Minsk (Weißrussland), wurde sie im November 1942 zusammen mit anderen Dorfbewohnern in einem Güterzug nach Bückeburg transportiert.

In Bückeburg musste sie im Rüstungsbetrieb Wubag Maschinenfabrik und Isolierwerk AG – dort waren etwa 250 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter beschäftigt – schwere körperliche Arbeit verrichten, d. h. von 6 bis 18 Uhr Zement oder Ziegel schleppen und Rohre mit Feilen bearbeiten. Untergebracht war Alexandra Grinkewitsch mit bis zu 50 Frauen in einer Baracke ohne Toiletten. Die Verpflegung war, wie sie selbst berichtete, sehr schlecht: »verdorbene Spinatsuppe, Steckrüben, Brot mit Holzmehl.« Jeglicher private Kontakt mit der deutschen Bevölkerung wurde streng bestraft. Zur Kennzeichnung hatten die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion auf ihrer 
Arbeitskleidung ein »Ost«- Abzeichen zu tragen. Entsprechend der nationalsozialistischen Rassenideologie galten »Ostarbeiter« als rassisch minderwertig.

Nach der Befreiung am 8. April 1945 durch amerikanische Truppen konnte Alexandra Grinkewitsch in ihren Heimatort zurückkehren. Dort erfuhr sie, dass deutsche Soldaten 1943 ihre gesamte Familie ermordet hatten. Es ist nicht bekannt, ob sie jemals eine Entschädigung für die Jahre der Zwangsarbeit erhalten hat.

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