Ernst
Blumenberg

Ernst Blumenberg

Dr. Ernst Blumenberg wurde am 26. August 1888 in Einbeck geboren. Seit 1920 führte er in Bad Nenndorf eine Arztpraxis in der Hauptstraße 14. Er behandelte in seiner gut besuchten Praxis Kassen- ebenso wie Privatpatienten und betreute sogar weiterhin die Menschen medizinisch, die während der Weltwirtschaftskrise 1929 arbeitslos geworden waren und kein Geld für eine Behandlung hatten.

Auch nach 1933 hielt ihm ein Großteil seiner Patienten die Treue. Örtliche NSDAP-Mitglieder setzten hingegen alles daran, seine Praxis zu ruinieren. Sie fotografierten die Besucher, klebten antisemitische Plakate an die Eingangstür und verfolgten ihn bei Hausbesuchen.

1937 zeigte ein Nachbar Ernst Blumenberg wegen »Rassenschande» an, weil er eine Liebesbeziehung zu einer nicht-jüdischen Frau hatte. Ernst Blumenberg wurde deshalb zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt, die er im Zuchthaus Hameln verbüßte. Die Universität Göttingen entzog ihm am 5. August 1938 den Doktor-Titel.  Als er 1939 aus der Haft entlassen wurde, flüchtete er nach Shanghai. Dort lebte Ernst Blumenberg fast zehn Jahre lang als Staatenloser und arbeitete als Arzt in einem Flüchtlingshospital. Er engagierte sich im Widerstand gegen die japanischen Besatzer. Nach der Befreiung wanderte er in die USA aus. Da sein deutsches Arztexamen in den USA nicht anerkannt wurde, musste er erneut ein Medizinstudium absolvieren.
Bis zu seiner Pensionierung 1959 war er Chefarzt an einem staatlichen Krankenhaus. 1967 besuchte Ernst Blumenberg gemeinsam mit seiner Frau Deutschland und auch Bad Nenndorf.

Er starb am 27. August 1973 im Alter von 85 Jahren in Salisbury / North Carolina.

Stolperstein
2009 wurde in Bad Nenndorf, Hauptstraße 14, ein Stolperstein für Dr. Ernst Blumenberg verlegt..
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