Karl Abel

Karl Abel

Der aus Obernkirchen stammende Karl Abel war im Ersten Weltkrieg als Soldat auf dem Balkan und in Frankreich eingesetzt. 1921 trat er der KPD bei. 1924 wurde Abel in den Obernkirchener Stadtrat gewählt, und ab 1926 war er auch Abgeordneter im Kreistag der Grafschaft Schaumburg. Ab 1924 bis 1933 saß Abel außerdem als Abgeordneter im Preußischen Landtag in Berlin.

Abel lebte lange Jahre als selbstständiger Schuhmachermeister in Obernkirchen. In der NS-Diktatur wurde er am 12. Februar 1933 im heutigen  Bremerhaven verhaftet. 1938 kam Abel zum ersten Mal in das Konzentrationslager Sachsenhausen. Seiner Entlassung im Januar 1940 folgte bereits im Februar die Einberufung zur Wehrmacht. Doch bereits Ende 1941 wurde Abel wegen schwerer Erkrankungen entlassen.

Nach einer weiteren Verhaftung im Rahmen der Aktion »Gewitter« wurde Abel erneut in das KZ Sachsenhausen überstellt. Ende April 1945, vor der Befreiung des Lagers durch sowjetische Truppen, wurden die letzten Häftlinge Sachsenhausens – darunter auch Abel – auf einen »Todesmarsch« Richtung Ostsee getrieben.

Nach dem Krieg stellte Abel sich sofort für den Wiederaufbau zur Verfügung. Er war zunächst Stadtrat und Kreistagsabgeordneter. 1946 wurde er in den neuen niedersächsischen Landtag gewählt und am 23. November 1946 in die erste Landesregierung berufen. Er wurde Minister für soziale Angelegenheiten.

1948 kam es zum Zerwürfnis mit Ministerpräsident Kopf und zu Abels Rücktritt. Nach dem KPD-Verbot 1956 wurden Abel die bürgerlichen Ehrenrechte aberkannt. Als er am 27. April 1971 verstarb, erhielt er ehrende Nachrufe, auf die Aberkennung seiner bürgerlichen Ehrenrechte wurde aber nicht eingegangen.

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