800 JAHRE STADTHAGEN
Ein Gott. Von dem Religionsgespräch am Kurfürstlichen Hofe zu Hannover im Jahre 1704
mit SchülerInnen des Ratsgymnasiums und dem Ensemble Concerto Foscari aus Hannover
Am 25. Juni 2022 erinnert man in Stadthagen an die 800jährige Geschichte der Stadt. Aus diesem Anlass kommt das Theaterstück „Ein Gott“ aus der Feder von Volkmar Heuer-Strathmann in der St. Joseph-Kirche zur Aufführung. Der Theaterpädagoge Simon Chlouba hat den Stoff am Ratsgymnasium mit einem Kurs des 12. Jahrgangs im Fach Darstellendes Spiel erarbeitet.
Das Religionsgespräch zeigt den Stadthäger Rabbi Joseph 1704 im Disput mit einem Wanderprediger christlichen Glaubens, der sich zur Entlarvung des Judentums und damit der Juden besonders berufen fühlte, da er selbst konvertiert war. Der Verlauf ist überliefert. Doch anders als in einer Nachschrift aus dem Jahre 1914 bietet die auf der Basis intensiver Studien entwickelte Bühnenfassung mehr Hintergrund, es kommen auch die Töchter des Rabbis zu Wort, von Geldbedarf und Krieg ist die Rede und der Disput wird dramaturgisch noch zugespitzt. Dabei spricht man mit Maß und in Reimen. Unbestritten bleibt, dass der Rabbi aus Stadthagen, den man heute wohl einen liberalen Juden nennen würde, am Hofe einen tiefen Eindruck hinterließ, insbesondere bei der Kurfürstin Sophie, und so dabei half, die Idee religiöser Toleranz zu verbreiten.
Im Verlauf der Darbietungen wird das Ensemble Concerto Foscari aus Hannover unter dem Motto „In Dialogo“ mit kleineren Werken der Komponisten Salamone Rossi und Johann Rosenmüller auf die Zeit des Frühbarocks einstimmen. Rossi war Christ, Rosenmüller war Jude. Unter der Leitung von Alon Sariel spielen die Musiker an historischen Instrumenten.
Beginn der Aufführung ist um 17 Uhr, ein späterer Zutritt ist nicht möglich. Eintritt wird nicht erhoben. Der Förderverein ehemalige Synagoge unterstützt die Veranstaltung, die in Kooperation mit der St. Joseph-Gemeinde durchgeführt wird.