Annette - ein Heldinnen-Epos

Lesung & Gespräch mit Anne Weber

© Heike Huslage-Koch, CC BY-SA 4.0

Literarische Verbeugung vor einer mutigen Frau

Bisher galt das aus der griechischen Antike stammende Epos als die literarische Domäne männlicher Helden. Dies hat sich geändert, seit die seit Jahrzehnten in Paris lebende Anne Weber im Jahre 2020 den prestigeträchtigen Deutschen Buchpreis erhielt für ihr ungewöhnliches Buch „Annette, ein Heldinnenepos“. In ihm schildert die Autorin in der streng klassischen Form des Genres das mehr als ungewöhnliche Leben der 1923 in der Bretagne geborenen Anne Beaumanoir, die sie in Frankreich eher zufällig kennenlernte.

Aufgewachsen in einfachen Verhältnissen, wurde Annette zur Zeit ihres Engagements in der kommunistischen Resistance trotz spezifischer Sicherheitsbedenken ihrer Mitstreiter zur Retterin zweier jüdischer Jugendlicher (was ihr später von Yad Vashem den Ehrentitel „Gerechte unter den Völkern“ einbrachte).

Nach dem Krieg als Neurophysiologin in Marseille tätig, wurde sie 1959 zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt wegen ihres Engagements auf Seiten der algerischen Unabhängigkeitsbewegung, was sie für Nachgeborene zum Symbol humanistisch motivierten Ungehorsams werden ließ.

Anne Weber schildert das unwahrscheinlich klingende Leben im Heldinnenepos mit großer Sprachkraft, die von ihr geschilderten Szenen werfen für die Gegenwart viele grundlegende Fragen auf, darunter die nach den zentralen Motiven, die Widerstand in demokratisch-humanistischer Perspektive rechtfertigen.

Eintritt: 10,- €

Karten gibt es ab sofort im Vorverkauf beim I-Punkt, der Buchhandlung Schmidt sowie in der Alten Polizei und der Geschäftsstelle der Schaumburger Nachrichten.

Veranstaltung in Kooperation mit der GEW & IG Metall, Förderverein ehemalige Synagoge Stadthagen e.V., Alte Polizei; gefördert durch die Schaumburger Landschaft.
Es gelten die 2G+ Bedingungen!

Ankündigung der Veranstaltung in den SCHAUMBURGER NACHRICHTEN

2022-01-28 sn_28012022_s-weber.pdf (37,2 KiB)

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