Das Diplomatische Streichquartett.

25.09.2024 // 19:30–21:00

Das Diplomatische Streichquartett.

Das Diplomatische Streichquartett gründete sich im Jahr 2016 anlässlich der Synagogenkonzerte im Rahmen der Internationalen Tage jüdischer Musik in Mecklenburg-Vorpommern und widmet sich schwerpunktmäßig der Erarbeitung sowie Aufführung von Werken jüdischer Komponisten. Das Quartett konzertiert regelmäßig in Berlin und Brandenburg. Konzertreisen führten es zudem zu verschiedenen Festivals in Deutschland sowie ins europäische Ausland. Das Quartett bilden Matthias Hummel (1. Violine), Waltraut Elvers (Viola), Gabriella Strümpel (Violoncello) und der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Dr. Felix Klein (2. Violine).

„Diplomatisches Quartett“ spielt Werke verfolgter und ermordeter jüdischer Komponisten

Diplomaten gelten landläufig als Vertreter eines Amtes für Leisetreter, die im Hintergrund wirken und sich öffentlich der gewundenen, aber stets geschliffenen Sprache als ihres Hauptinstruments in der Welt der großen Politik bedienen.

Dr. Felix Klein, seines Zeichen Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus, beherrscht selbstverständlich auch diese offizielle Rolle seines Berufsstandes im Auswärtigen Amt, jedoch hat er sie seit seiner Ernennung vor einigen Jahren um eine nicht alltägliche künstlerische Note erweitert.

Nachdem er als 18-Jähriger bei einer Orchesterreise nach Israel mit dem Judentum in Kontakt kam, hielten jüdische Freunde und die Musik während der Zeit seines Jura-Studiums und der anschließenden Diplomatentätigkeit die Verbindung zur semitischen Kultur aufrecht.

Seit einigen Jahren spielt er im von ihm gegründeten Diplomatischen Quartett Geige, umgeben von drei anderen Mitgliedern, die allesamt Profimusiker sind. Man spielt vor allem Werke jüdischer Komponisten, die von den Nationalsozialisten verfolgt oder ermordet wurden, darunter auch der legendäre Brecht-Partner Kurt Weill.

Das Projekt ist in gewisser Weise eine spezielle Form der Würdigung jüdischer Musikkultur, die geschichtlich betrachtet einen wesentlichen Teil der deutschen Kultur darstellt.

Auf Einladung der IG Metall und GEW sowie des Vereins ehemalige Synagoge Stadthagen und der Alten Polizei Stadthagen gastiert das Quartett, gefördert von der Schaumburger Landschaft, am Mittwoch, den 25. September um 19.30 Uhr im Jakob-Dammann-Haus.

Dargeboten wird ein Konzert gegen Rassismus und Antisemitismus, für das es ab sofort Karten im Vorverkauf gibt bei der Buchhandlung Schmidt, dem I-Punkt und in der Alten Polizei Stadthagen.

Zum Musikprogramm

Das Diplomatische Streichquartett wird voraussichtlich folgende Stücke aufführen:

Louis Schlösser (1800 - 1886): Streichquartett op. 15 F dur

Fritz Kreisler (1875 – 1962): Streichquartett a moll

Kurt Weill (1900 – 1950) Youkali

Herr Dr. Klein schreibt zum Programm: Bei allen Komponisten handelt es sich um Juden. Das Streichquartett von Schlösser ist im Stil der Wiener Klassik geschrieben und orientiert sich stark am Beethoven-Stil. Schlösser stand mit Beethoven im Kontakt.
Das Streichquartett von Fritz Kreisler changiert von der Spätromantik zum Impressionismus und enthält sehr viele Bezüge zu Kreislers Heimatstadt Wien.
Das Werk „Youkali“ von Kurt Weill stellt das Herzstück zu einem Musical-Projekt dar, das nie vollendet wurde und ist daher eher der Unterhaltungsmusik zuzuordnen.
Wir wollen auf diese Weise ein für das Publikum abwechslungsreiches Programm anbieten.