„Unser Deutschlandmärchen“ - Lesung bei Interkultureller Woche

Was ist zu erwarten, wenn ein Sohn türkischer Eltern, die als Gastarbeiter nach Deutschland kamen, ein Buch mit dem Titel „Unser Deutschlandmärchen“ veröffentlicht? Eine skeptische Bestandsaufnahme?

Im Jahr 1965 kamen Dincer Gücyeters frisch verheiratete Eltern aus der Westtürkei an den Niederrhein, die Mutter arbeitete in der Fabrik und in der Kneipe, die ihr Mann in Nettetal eröffnet hatte. Trotz Geldknappheit ging es jeden Sommer in die alte Heimat, wo der Sohn ein anderes Gesicht der Mutter kennenlernte, das sein Unverständnis weckt.

Dincer Gücyeter, eigentlich Lyriker, zieht in seinem ersten Roman allen Vorerwartungen den Teppich unter den Füßen weg und beschert eine in jeder Hinsicht ungewöhnliche Erzählung – sehr persönlich und immer wieder überraschend im Wechsel der Tonlagen und im Gebrauch einer wahren Fülle von Motiven, Bildern und Fügungen.

Er erzählt dabei eine Geschichte vom Aufwachsen zwischen zwei unerreichbaren Heimaten, vom Finden der eigenen Sprache und vom Überschreiten der Grenzen von Herkunft, Klasse und Geschlecht.

Sein Romandebüt hat im vergangenen Frühjahr in der Fachwelt viel Anerkennung erfahren, was nicht zulegt belegt wird durch die Verleihung des Preises der Leipziger Buchmesse in der Sparte Belletristik.

Anlässlich der Schaumburger Interkulturellen Woche wird Dincer Gücyeter auf Einladung der GEW und des Vereins ehemalige Synagoge Stadthagen am Donnerstag, den 28. September um 19.30 Uhr in der ehemaligen Synagoge aus einem Romandebüt lesen und sich dem Gespräch stellen.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der GEW Schaumburg und der Alten Polizei

Eintritt: 8.- Euro

Karten sind im Vorverkauf erhältlich im I-Punkt, in der Buchhandlung Schmidt und in der Alten Polizei.

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