Das Ghetto in Litzmannstadt – NS-Politik in Lodz
Vom 27. Januar bis zum 11. Februar 2026 in der ehemaligen Synagoge Stadthagen
Eröffnung mit einer Vernissage am Dienstag, den 27. Januar 2026, 17.00 Uhr in der ehemaligen Synagoge Stadthagen
Einführung: Volkma Heuer-Strathmann
Ursprünglich sollte das am 30. April 1940 abgeriegelte jüdische Ghetto in Litzmannstadt, ehedem Lodz, eine Übergangseinrichtung im Warthegau sein. Es blieb aber bis zum Sommer 1944 bestehen und nahm eine andere Entwicklung als etwa das zahlenmäßig noch größere Ghetto in Warschau. Zu den Besonderheiten in Litzmannstadt gehören die Strukturen, die sich auf jüdischer Seite entwickelten, und die eigene Dokumentation der Verhältnisse und der Vorgänge, ganz abgesehen von zahlreichen persönlichen Aufzeichnungen, die erhalten geblieben sind. Im Januar 1942 begannen die Deportationen zur Vernichtungsstätte Chelmno, von den Deutschen in Kulmhof umbenannt. Die letzten Deportationen gingen 1944 nach Auschwitz-Birkenau, also ins Generalgouvernement.
Tagebücher und Briefe, Gedichte und Erinnerungen machen es möglich, die betroffenen Menschen selbst zu Wort kommen zu lassen. Elend und Krankheit, Zwangsarbeit und Selektion prägten den Alltag. Aber es gab in Litzmannstadt eben auch eine Eigendynamik im Ghetto und Konflikte um das Maß und die Art der “Mitwirkung” - im Mittelpunkt der Judenrat. Insgesamt also eine widersprüchliche Entwicklung von hoher Komplexität. Zu Widerstandshandlungen kam es im Ghetto Litzmannstadt allenfalls partiell. Was man aus Warschau erfuhr, also vom Aufbegehren im Frühjahr 1943 und der Niederschlagung durch die deutschen Besatzer, müsste Gegenstand einer eigenen Untersuchung sein.
Straßenleben im Ghetto
Zwangsarbeit in einer Wäscherei
Deportation