... reißt die Mauern ein zwischen „uns" und „ihnen".

Lesung & Gespräch mit Mati Shemoalev

Der Autor ist eine bekannte Stimme der arabisch-jüdischen Mizrachi-Bewegung und hat in Israel u.a. die Guerilla Culture mitbegründet.

Der Umgang mit Mauern, inneren wie äußeren, in der israelischen Gesellschaft war und ist schwierig, weshalb er als Aktivist in der Mizrachi-Bewegung darum kämpft, dass soziale Gerechtigkeit und die Würde des Einzelnen herrschen und auch das Verhältnis zu Palästinensern und der arabischen Welt bestimmen.

Mit Israels als Land verbinden Deutsche und Europäer häufig den Umstand, dass es sich um einen jüdischen Staat handelt, der geprägt ist vom Konflikt mit den Palästinensern. Dabei wird allerdings geflissentlich übersehen, dass seine Gesellschaft von einem hohen Grad an Heterogenität und Diversität geprägt ist, was die Zusammensetzung seiner Einwanderungsbevölkerung betrifft.

Mati Shemoelof, Sohn einer Familie aus Bagdad und seit einigen Jahren in Berlin wohnhaft (natürlich der Liebe wegen!), gehört zur Gruppe der Misrachim, der arabisch-orientalischen Juden, die sich seit langem darüber beklagen, dass die Perspektive der aus dem Westen stammenden Juden, der Aschkenasim, die Vorstellung und Bewertung der Kultur des Landes dominiere, wohingegen die Kultur seiner arabisch-jüdische Welt ignoriert werde.

In den Gedichten und Geschichten des Schriftstellers, die durchaus auch als ein politisches Statement zu begreifen sind, geht es daher zwangsläufig um seine orientalische Herkunft und damit Fragen seiner israelischen Identität, was die Besatzungspolitik und den Nahostkonflikt einbezieht.

Inzwischen liegt sein Werk auch in deutscher Sprache vor und findet zunehmend Beachtung unter Literaturliebhabern und in den bedeutenden deutschen Feuilletons.

Ausgewählte Passagen aus dem Werk des Schriftstellers werden in deutscher Sprache verlesen, während der Gast sie anschließend im hebräischen Original rezitieren und sich abschließend Fragen des Publikums stellen wird.

Karten für die Veranstaltung gibt es beim I-Punkt, in der Buchhandlung Schmidt sowie in der Alten Polizei Stadthagen.

Eintritt: 5,- €

In Kooperation mit der GEW Schaumburg, Alte Polizei Stadthagen und der Ehemaligen Synagoge Stadthagen.

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