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Bericht der Schaumburger_Nachrichten am 24_05_2024

„Das sind wir den Opfern schuldig“
Bündnis für Demokratie, Zusammenhalt und Vielfalt feiert mit Bürgern das Grundgesetz
VON JENNIFER MINKE-BEIL

STADTHAGEN. Das Stadthäger Bündnis für Demokratie, Zusammenhalt und Vielfalt hat gestern dazu aufgerufen, das Grundgesetz anlässlich seines 75. Geburtstags zu feiern - und zu würdigen. Auf dem Marktplatz in Stadthagen kamen etwa 100 Menschen zusammen und lauschten den zahlreichen Rednern, die ihre Gedanken zum Grundgesetz und zur Demokratie kundtaten.

Mit-Organisator Thomas Pawlik unterstrich die Wichtigkeit einer solchen Veranstaltung: „Wir müssen uns immer wieder deutlich machen, dass das Grundgesetz ein Geschenk ist, um Vielfalt in der Gesellschaft zu wahren." Um die Demokratie zu stärken und zu schützen müsse sich jeder immer wieder bewusst machen, wie entscheidend dafür das Grundgesetz sei.

Zu den Rednern gehörten Menschen der Zivilgesellschaft, aber auch Politiker, Schüler und Vereine. Bürgerin Stephanie Südmeyer sei während des Jura-Studiums in die wichtigen Details des Grundgesetzes „eingetaucht", sagte sie. Es sei immer noch zeitgemäß und „wenn ich sehe, dass Menschen auf die Straße gehen können oder gleichgeschlechtliche Paare in der Öffentlichkeit ohne Angst sein können, dann lässt mich das demütig werden und ich bin sehr dankbar."

Stolz leitete Britta Liebelt, Schulleiterin der Oberschule am Schlosspark, die beiden Reden ihrer Schülerinnen ein. Erst vor drei Jahren seien sie aus dem Irak nach Deutschland gekommen und hätten sich zu Musterschülerinnen entwickelt. Shari und Boshra erklärten, dass das Grundgesetz wichtig sei, um allen Menschen Bildung zu sichern. Chancengleichheit sei ein Gut, das es nicht in allen Ländern gebe.

Lehrer Andreas Kraus machte deutlich, dass das Grundgesetz dafür sorge, dass Menschen nicht zu Objekten werden. Außerdem sei es für Deutschland - wegen der mörderischen Vergangenheit - enorm wichtig, Menschen aus anderen Ländern Asyl zu bieten. Das Grundgesetz müsse immer wieder gegen Demokratie-Gegner verteidigt werden. „Das sind wir den Opfern schuldig."

Auch die Schüler der IGS Schaumburg hatten sich bereits vormittags am Marktplatz eingefunden und erinnerten an Artikel 1 des Grundgesetzes: „Die Würde des Menschen ist unantastbar". Das gelte für jeden Menschen, jeder Herkunft.