Der Veranstaltungskalender NETZWERK ERINNERUNG UND ZUKUNFT Region Hannover
Für die Region Hannover ist wieder ein Veranstaltungskalender des NETZWERK ERINNERUNG UND ZUKUNFT erschienen. Für Interessierte stellen wir hier diesen Kalender als pdf zur Verfügung.
Erinnerung und Zukunft
Im Vorwort schreibt der Vorstand des Netzwerkes:
Liebe Leserinnen und Leser, Inzwischen sind fast 20 Jahre vergangen, seit sich engagierte Akteur*innen zusammengefunden hatten, um gemeinsam für eine facettenreiche Erinnerungskultur einzustehen. In diesem Rahmen entstand 2006 das Handbuch „Orte der Erinnerung – Wegweiser zu Stätten der Verfolgung und des Widerstands während der NS-Herrschaft in der Region Hannover“. Seitdem konnten viele Projekte entwickelt und umgesetzt werden. Dieses bewährte Miteinander wurde 2015 in einen gemeinnützigen – heute über 70 Mitglieder zählenden - Verein überführt, der zahlreiche forschungs- und Erinnerungspolitischen Initiativen koordiniert und fördert. Eine zentrale Aufgabe des Vereins ist es, Fragen und Aspekten der Vergangenheit Rechnung zu tragen, diese in den zeitgenössischen Kontext einzubinden und dabei stets die Zukunft im Blick zu haben.
Dabei orientieren wir uns natürlich auch an der Perspektive Betroffener, wie der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer, die am 9. Mai dieses Jahres verstarb. Friedländer setzte sich aktiv für die Aufarbeitung des Nationalsozialismus ein, indem sie vor allem jungen Menschen über ihr Schicksal berichtete. Damit hat sie – wie viele andere Zeitzeug*innen - dazu beigetragen, den Stellenwert des biografischen Zugangs für die historisch-politische Bildung zu erkennen.
Aber wie geht es weiter? Ist der Übergang vom „kommunikativen Gedächtnis“ ins „kulturelle Gedächtnis“ nur Verlust oder auch Chance? Einen Tag vor Friedländers Tod begingen wir den „Tag der Befreiung“. Wir warnten vor den Gefahren für unsere Demokratie durch Geschichtsvergessenheit oder das Erstarken rechtsextremer Parteien. Wir mahnten, wie wichtig es für eine kritische, einer friedlichen und gerechten Zukunft zugewandte erinnerungskulturelle Auseinandersetzung ist, gerade junge Menschen über die Geschichte des Nationalsozialismus aufzuklären und nachhaltig dafür zu interessieren. Doch der Blick in die Zukunft bringt immer auch Fragen nach den gegebenen Ressourcen mit sich. Auch das Netzwerk muss sich der Frage stellen, wie die Auseinandersetzung mit unserer Geschichte gestaltet werden muss, um eine lebendige, facettenreiche Erinnerungskultur zu bewahren, die unserer multikulturellen, vielfältigen Gesellschaft Rechnung trägt. Denn wir ALLE zusammen sind es, die aus der Vergangenheit für ein demokratisches Miteinander lernen und uns für eine lebenswerte Zukunft einsetzen müssen.
Der Vorstand
Programm für die Region Hannover
2025-09-04 NEWS Netzwerkbroschuere_2-2025-Internet_kl.pdf (1,8 MiB)