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KRUMME STRASSE 35 - jüdisches Leben in Stadthagen

Anbringung einer Erinnerungstafel

Am 26. April gegen 9 Uhr versammelt sich eine Gruppe von Menschen vor und im Haus Krumme Str. 35. Der Anlass ist die neue Erinnerungstafel im Eingangsbereich dieses alten - neu renovierten - Fachwerkhauses.

Die Tafel wurde von Dagmar Nick gestiftet und die Stadt Stadthagen und die Kreiswohnungsbaugesellschaft haben diese Anregung engagiert aufgenommen.

 

Herr Bürgermeister Theiß begrüßt die Gäste. Da Frau Nick - die Spenderin der Tafel - aus Altersgründen die beschwerliche Reise von München nicht hat auf sich nehmen können, hat sie zwei Vertreter geschickt, Frau Christina Erck und Herrn Dr. Stephan Goldschmidt. Es sind auch anwesend ein Vertreter der Kreiswohnungsbaugesellschaft Schaumburg, vom Architekturbüro Wehmeyer, Herr Wehmeyer und Frau Melching, Mitarbeiter der Stadtverwaltung und Mitglieder des Vorstandes des Fördervereins Ehemalige Synagoge Stadthagen.

Mit einer kleinen Musikdarbietung von Mohamed Alhaj Moustafa (Geige) und Dietmar Post (Guitarre) wurde die Runde von einigen Wortbeiträgen eröffnet.

Herr Dr. Goldschmidt erläuterte die Zusammenhänge und die Ausstrahlung, die von diesem Haus und ihren Bewohnern ausgegangen ist. Und Frau Erck nahm sich der Namen auf der Erinnerungstafel an und erklärte ihre Bedeutung zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Bereichen.

Die Kreiswohnungsbaugesellschaft Schaumburg verwies auf die aktuelle Verpflichtung, die aus diesem historischen Kontext für die Gegenwart erwächst.

Im Anschluss trafen sich die auswärtigen Gäste noch in der Ehemaligen Synagoge. Jürgen Lingner stellte die Arbeit des Vereines vor.

Text der Tafel:

Krumme Straße 35
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Im Schutz der Schaumburger Grafen lebte hier
ab 1575 generationenlang die aus Spanien
vertriebene jüdische Familie des Natan Moses Spanier.
Seine Tochter Freudchen heiratete hier 1619 den
Jobst Joseph Goldschmidt-Hameln. Sie wurden
die Stammeltern berühmter Dichter, Musiker und
Wissenschaftler. Zu ihnen gehörten:
Heinrich Heine
Joseph Joachim
Theodor Lessing
Max Born
Walter Benjamin
Albrecht Haushofer
Felix Mendelsohn-Bartholdy
Günther Anders
Fritz Stern
Dieses Schild wurde von der Dichterin und Schriftstellerin Dagmar Nick gespendet. Die Angaben basieren auf der Recherche zu ihren jüdischen Vorfahren.

Zum Nachlesen dieser Geschichte, die mit dem Haus Krumme Str. 35 verbunden ist, ist das Buch von Dagmar Nick (Eingefangene Schatten. Mein jüdisches Familienbuch. Eine jüdische Familie in vier Jahrhunderten, C.H. Beck Verlag, München 2015) sehr zu empfehlen.

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